Las Vegas. BMW will autonom fahrende Autos in knapp zehn Jahren auf den Markt bringen. Anfang des nächsten Jahrzehnts werde man Autos anbieten, «die auch in komplexen Verkehrssituationen über weite Strecken ohne Zutun des Fahrers ihren Weg finden», stellte das Münchner Unternehmen am Rande der Elektronikmesse CES in Las Vegas (noch bis 10. Januar) in Aussicht.
Bis dahin wollen die Bayern die nötige Technik zur Serienreife entwickeln und gehen davon aus, dass auch die gesetzlichen Regelungen für automatisiertes Fahren geschaffen sind. Noch in diesem Jahr will BMW zusammen mit Continental eine Flotte von entsprechenden Prototypen aufbauen, die ab 2015 europaweit auf Versuchsfahrten gehen sollen, sagte Werner Huber, der die Entwicklung der Assistenzsysteme bei dem Zulieferer leitet.
Genau wie die Konkurrenz wird BMW das automatisierte Fahren allerdings nicht erst einführen, wenn der Fahrer die Hände tatsächlich in den Schoß legen kann. Vielmehr stellt Huber zahlreiche kleine Entwicklungsschritte in Aussicht, die den Fahrer schrittweise entlasten sowie Komfort und Sicherheit erhöhen sollen. Dazu zählen in den nächsten Jahren unter anderem ein Ausweichassistent für Notsituationen oder ein Abstandsregeltempomat, der auf Knopfdruck auch überholen kann.
Auch andere Hersteller arbeiten am Thema «Autonomes Fahren». So soll es bei Mercedes noch in dieser Dekade es einen Autobahnpiloten geben, der auch bei höheren Geschwindigkeiten das Kommando hat. Und Volvo bereitet für dieses Jahr ein Pilotprojekt vor, bei dem 100 selbstfahrende Autos rund um Göteborg unterwegs sein werden. Die kommende Generation des XC90 soll als erstes Modell des schwedischen Herstellers einen Stauassistenten erhalten - vergleichbar dem System, das Mercedes in der S-Klasse oder BMW im X5 bereits einsetzt. Dass ihre Testfahrzeuge sich autonom bewegen können, haben auch BMW und Audi schon unter Beweis gestellt. Toyota ebnet ebenfalls Schritt für Schritt den Weg zum autonomen Fahren. (dpa/gem)