München. Seit Autos mit dem Internet verbunden werden, gibt es die Angst vor Hacker-Angriffen. Wenn ein Nutzer sein Auto per Smartphone-App starten und abschalten kann - können da vielleicht auch andere dazwischenfunken? Oder kann es sogar passieren, dass jemand die Kontrolle über Bremsen oder Lenkung übernimmt?
Die Autoindustrie winkt bisher ab. Die Systeme seien sicher. Doch jetzt wirft ein Schnitzer von BMW neue Fragen auf. Rund 2,2 Millionen Autos der mit Internet-Anschlüssen ausgestatteten Serie ConnectedDrive konnten wegen eines Verschlüsselungs-Fehlers mit etwas technischem Geschick per Funk aufgeschlossen werden.
Lesen Sie hierzu: ADAC deckt IT-Sicherheitslücke bei BMW auf
An sich kein großes Drama, doch der Fall zeigt: Auch Sachen, die nicht passieren dürfen, treten ein, wenn jemand einen Fehler macht. Und dass eine Lücke es durch alle Qualitätskontrollen in die Serie schaffen kann. Der ADAC entdeckte die Schwachstelle und warnte den Hersteller - der rüstete dann rasch nach.
Das Problem und die Sorgen gibt es letztlich schon, seit Computer ins Auto einzogen. Bereits 2011 war es Universitätsforschern aus San Diego und Washington gelungen, mit Hilfe einer manipulierten Musikdatei in die Computersysteme Onstar und Sync von General Motors und Ford vorzustoßen. Außerdem gelang es ihnen, über die Service-Schnittstelle für Werkstätten per WLAN Schadsoftware im Auto zu installieren.
Lesen Sie hierzu: Hersteller und ihre Angst vor Hackern. Angriff auf die Cloud.
Die aktuellen Stars der Autohacking-Szene, Chris Valasek und Charlie Miller, demonstrierten im Jahr 2013, wie man über ein angeschlossenes Notebook die Bremsen bei einem Auto abschalten oder während der Fahrt auslösen kann. Ebenso konnten sie den Lenkverstärker lahmlegen und die Anzeigen durcheinanderbringen. Dass sie auch beliebig oft die Hupe ertönen lassen konnten, erscheint dagegen als harmlose Spielerei.