Der Autobauer BMW kauft dem Partner Sixt dessen Anteile am gemeinsamen Carsharing-Anbieter DriveNow ab. Der Münchener Dax-Konzern zahlt für rund die Hälfte an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen rund 209 Millionen Euro, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Die Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion zustimmen, die Freigabe wird im zweiten Quartal erwartet. Mit einer Fusion von DriveNow und Daimlers Carsharing-Anbieter Car2Go sei nun im ersten Halbjahr zu rechnen, heißt es aus Industriekreisen.
Seit längerem wird spekuliert, dass BMW sein eigenes Carsharing-Angebot mit Car2Go vom Stuttgarter Rivalen Daimler zusammenlegen will. Dabei galt die Beteiligung des Autovermieters Sixt bisher als Hürde. "Mit DriveNow als hundertprozentiger Tochter haben wir alle Optionen für eine strategische Weiterentwicklung unserer Services in der Hand", sagte Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer. "Die Erfahrungen unserer Mobilitätsdienstleistungen sind für uns auch mit Blick auf künftige autonome, elektrifizierte und vernetzte Flotten relevant."
Die im SDax notierte Sixt rechnet durch den Verkauf der Anteile mit einem außerordentlichen Ertrag von rund 200 Millionen Euro vor Steuern. Insgesamt wurde DriveNow laut Sixt für den Verkauf mit 420 Millionen Euro bewertet.
BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer begründet den Kauf mit der strategischen Entwicklung des ehemaligen Joint Ventures. "Mit DriveNow als hundertprozentiger Tochter haben wir alle Optionen für eine strategische Weiterentwicklung unserer Services in der Hand. Die Erfahrungen unserer Mobilitätsdienstleistungen sind für uns auch mit Blick auf künftige autonome, elektrifizierte und vernetzte Flotten relevant“, sagte Schwarzenbauer.
Die Partnerschaft in anderen Bereichen soll zwischen BMW und Sixt trotz der Auflösung des Joint Ventures bestehen bleiben. DriveNow wurde 2011 von BMW und Sixt gegründet und hat derzeit in 13 Städten in Europa eine Flotte von mehr als 6000 Fahrzeugen und mehr als eine Million Kunden. (dpa/sch)
Lesen auch:
ANALYSE - Nach dem Aufkauf der Sixt-Anteile: Fusion von Car2Go und DriveNow nutzt Kunden