Der Autobauer BMWwird nach einem unerwartet starken zweiten Quartal nur in Teilen zuversichtlicher. Im Kerngeschäft mit dem Autobau setzt das Management um Chef Oliver Zipse angesichts drohender weiterer Belastungen aus höheren Rohstoffpreisen und knapper Halbleiterversorgung weiter auf Vorsicht. Die Münchener behielten am Dienstag den Ausblick für die Profitabilität in der Sparte bei. Für die Finanzdienstleistungen erwartet der Dax-Konzern hingegen deutlich mehr Rendite. Die Anleger waren dennoch enttäuscht und ließen die Aktie deutlich fallen.
Halbleitermangel und höhere Rohstoffpreise dürften auch das zweite Halbjahr belasten, hieß es vom Konzern. Bisher habe man die Herausforderungen wegen des Chipmangels in Einkauf, Produktion und Vertrieb gut meistern können, sagte Finanzchef Nicolas Peter. "Mit zunehmender Dauer der Lieferengpässe wird die Situation allerdings angespannter", warnte er. "Wir rechnen auch im zweiten Halbjahr mit Produktionseinschränkungen und damit verbundenen Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz."
Ohne Chipmangel könnte BMW dieses Jahr wohl 70.000 bis 90.000 Autos mehr verkaufen, rechnete Peter vor. Nach wie vor geht der Konzern aber davon aus, bei den Auslieferungen solide zuzulegen - das bedeutet bei BMW ein Plus von 5 bis 10 Prozent. Bei Währungen und Rohstoffen steht eine Belastung von 500 Millionen bis zu einer Milliarde Euro in diesem Jahr zu befürchten - allerdings eher im unteren Bereich der Spanne, sagte der Manager.