Was die zuletzt gute Entwicklung beim Free Cashflow für die Ganzjahresaussichten bedeutet, will BMW mit den detaillierten Quartalszahlen am 4. November erläutern. Zuletzt hatte Finanzchef Nicolas Peter gesagt, dass der Konzern alles für einen positiven Free Cashflow auf Jahresbasis tun werde und vor allem im vierten Quartal ein deutlich besserer Wert erreicht werden sollte als in der ersten Jahreshälfte. Diese Aussichten könnten sich nun aufgehellt haben.
Die BMW-Stammaktie notierte am Dienstagvormittag auf dem Vortagesniveau. Der Mittelzufluss sei zwar stark ausgefallen, urteilte Goldman-Sachs-Analyst George Galliers. Dass BMW aber auf die Mitteilung vorläufiger Ergebniskennzahlen verzichtet habe, lege den Schluss nahe, dass diese nicht bedeutend von den Markterwartungen abweichen würden. Mit der Bestätigung der Ergebnisprognosen sei auch wahrscheinlich, dass die Ergebniserwartungen am Markt sich nicht materiell erhöhen dürften.
Wie viel von dem unerwartet hohen Geldzufluss auch tatsächlich durch eine Erholung im Tagesgeschäft begründet ist, blieb damit im Unklaren. BMW hatte sich ohnehin strikte Disziplin bei Investitionen auferlegt. Bernstein-Analyst Arndt Ellinghorst schloss nach einem Gespräch mit dem Unternehmen zumindest aus, dass es vorwiegend am Lagerabbau gelegen habe - also dass BMW einfach nur den Rotstift bei der Bestellung von Teilen angesetzt habe.
Am Finanzmarkt hat die Entwicklung der Kassenlage bei den Autobauern in der Corona-Pandemie noch an Gewicht gewonnen. Die Kennzahl gibt an, wie viel Geld in die Kassen hinein- oder abfließt und wie hoch die aktuelle Finanzkraft ist. Das hat schon in normalen Zeiten oft den Ausschlag gegeben, ob die Anleger mit den Geschäftszahlen zufrieden sind oder nicht, weil von der Kassenlage auch die Fähigkeit zur Zahlung einer hohen Dividende abhängt.