Der Autobauer BMW geht angesichts der Corona-Krise von einer deutlichen Belastung im Kerngeschäft aus. Im laufenden Jahr dürfte die operative Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern im Automobilbau nur noch zwischen zwei und vier Prozent liegen nach 4,9 Prozent im Vorjahr, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in München mit. Der Absatz von Autos wird vom Management nun deutlich unter dem Vorjahr erwartet, bisher ging BMW noch von einem leicht steigenden Absatz aus.
Die BMW-Stammaktie rutschte am Mittag auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren und lag zuletzt 5,4 Prozent im Minus bei 38,19 Euro. Das Papier war bereits in den vergangenen Wochen mit dem Markt heftig unter Druck geraten, im Dezember war es im Hoch über 77 Euro rund doppelt so viel wert wie nun.
Dabei gehen die Münchener von einer Belastung der Marge von rund vier Prozentpunkten durch die Ausbreitung des Coronavirus sowie die Maßnahmen gegen die Lungenkrankheit Covid-19 aus. Diese dürften vor allem das erste Halbjahr treffen, hieß es. "Dabei ist unterstellt, dass sich die Absatzsituation in allen Märkten jeweils nach einigen Wochen wieder normalisieren wird", sagte Finanzchef Nicolas Peter.
BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch sagte, die Gesundheit der Mitarbeiter müsse geschützt und ihre Arbeitsplätze und Einkommen müssten abgesichert werden. Ein BMW-Tarifmitarbeiter bekomme auch bei Kurzarbeit mindestens 93 Prozent seines Nettolohns. Mit Kurzarbeit, flexiblen Arbeitszeitkonten und Homeoffice werde BMW die Belegschaft sicher durch die Krise steuern.