In San Luis Potosí in Zentralmexiko laufen gerade die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung des neuen BMW-Werkes, als die Hiobsbotschaft aus Washington eintrifft: Weil Mexiko angeblich nicht genug gegen die illegale Migration tut, droht US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf alle Importe aus dem südlichen Nachbarland. Los gehen soll es mit einer fünfprozentigen Sonderabgabe. Sollte Mexiko nicht einlenken, könnten die Sonderzölle bis Oktober auf 25 Prozent steigen. "Mexiko hat die Vereinigten Staaten über Jahrzehnte ausgenutzt", findet Trump.
Mexiko ist ein strategischer Knotenpunkt für die Automobilindustrie: Das Land liegt genau neben dem Großkunden USA, verfügt über eine geografische Schlüssellage, eine etablierte Zuliefererkette, niedrige Löhne sowie Freihandelsabkommen mit mehr als 40 Staaten. Viele ausländische Unternehmen investieren hier, zum Beispiel Volkswagen, Daimler, Toyota und General Motors. BMW will am 6. Juni sein neues Werk für die Dreier-Serie in San Luis Potosí eröffnen.