Den Tränen nahe verabschiedete sich Martin Winterkorn nach dem Auffliegen der Abgasaffäre aus dem Amt. Fast fünf Jahre später ist jetzt klar, dass ihm der Prozess gemacht wird.
Der heute 73-jährige und lange als unantastbar geltende frühere Chef des Volkswagen-Konzerns muss sich gegen den Vorwurf des "gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs" verteidigen. Dies kündigte das Landgericht Braunschweig am Mittwoch an. Die deutsche Justiz macht damit ernst: Während bisher vor allem in den USA Manager im Zusammenhang mit "Dieselgate" zur Rechenschaft gezogen wurden, wollen Strafrichter nun auch hierzulande genau wissen, was damals los war.