Thyssenkrupp will durch einen radikalen Umbau seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Wie schwierig die Lage für den Industriekonzern derzeit ist, dürfte sich am Dienstag bei der Vorlage neuer Geschäftszahlen zeigen. Vorstandschef Guido Kerkhoff hatte bereits am vergangenen Donnerstag eingeräumt, die aktuelle Entwicklung sei "schlechter als erwartet". Dies liege vor allem an der Konjunktureintrübung, unter der Thyssenkrupp besonders als Automobilzulieferer leide.
Der Konzern hat deshalb die Erwartungen für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert.Nachdem schon im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von knapp 43 Milliarden Euro unter dem Strich nur einJahresüberschuss von 60 Millionen Euro übrig geblieben war, rechnet das Unternehmen diesmal sogar mit roten Zahlen. Dazu tragen nicht nur die schlechter laufenden Geschäfte bei. Thyssenkrupp hat auch die Rückstellungen für eine erwartete Kartellstrafe um gut 100 Millionen Euro erhöht. Das Bundeskartellamt ermittelt gegen Thyssenkrupp wegen des Verdachts Preise für Grobblech mit Konkurrenten abgesprochen zu haben.