Stuttgart. Der Gesamtbetriebsrat von Daimler hat die Pläne des Autobauers für den Umbau seiner Autohäuser und Werkstätten kritisiert. Umfang und Tiefe der geplanten Änderungen seien überzogen, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. «Die von der Unternehmensleitung geplante Neuausrichtung der Mercedes-Benz Niederlassungen wird in der vorgestellten Form von uns nicht akzeptiert», sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht.
So sei nicht nachvollziehbar, dass selbst wirtschaftlich hoch profitable Betriebe und Niederlassungen verkauft werden. Daimler will 36 der 158 Standorte des konzerneigenen Niederlassungsnetzes abstoßen. Davon sind den Angaben zufolge etwa 1500 der insgesamt 15.000 Beschäftigten betroffen. Bei der Auswahl werde eine Vielzahl von Kriterien wie Kaufkraft und Wettbewerb, aber auch mögliche Käufer berücksichtigt, sagte eine Daimler-Sprecherin. Ertragskraft und Ertragspotenzial seien nicht allein ausschlaggebend.
Kritik äußerten die Betriebsräte an dem Plan, die 33 Niederlassungen mit derzeit noch 158 Standorten regional zu bündeln. Sie plädierten dafür, die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit jedes einzelnen Verbunds zu prüfen. Niederlassungen und Belegschaften müssten damit langfristig abgesichert sein. Nach Angaben einer Betriebsratssprecherin sollen durch die Zusammenlegung noch einmal rund 340 Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich abgebaut werden.
Daimler hatte die Einschnitte Ende Mai damit begründet, «langfristig wirtschaftlich und profitabel agieren zu können.» Andreas Burkhart, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mercedes-Benz Niederlassungen sagte, in den Gesprächen mit den Betriebsräten werde es auch um Investitionen gehen.