Die von den Verhandlungen über einen möglichen Opel-Verkauf überraschte Bundesregierung pocht auf den Erhalt der deutschen Standorte und Arbeitsplätze bei Opel. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch, der Regierung sei an einer erfolgreichen Opel-Zukunft gelegen.
Das Bundeskanzleramt, Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) führten nun Gespräche mit der französischen Regierung. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde dabei "über alle Schritte stets im Bilde sein", sagte Seibert. Zunächst seien aber die Fachminister am Zug.
Eine offizielle Anfrage der PSA-Spitze für ein Gespräch mit Merkel gebe es bislang nicht. Merkel schließe ein Treffen mit PSA-Chef Carlos Tavares aber nicht aus, hieß es.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors verhandelt mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroën über eine Opel-Übernahme. Die Bundesregierung ist verärgert, weil sie von den Unternehmen und offensichtlich auch von der französischen Regierung vorab nicht informiert worden war.
Eine Sprecherin von Zypries sagte, die Wirtschaftsministerin spreche nun mit Betriebsrat, Gewerkschaften und Opel-Management mit dem Ziel, die Arbeitnehmer in die weiteren Verhandlungen voll einzubeziehen und Arbeitsplätze zu sichern. Zypries wollte noch am Mittwoch mit ihrem französischen Amtskollegen Michel Sapin telefonieren.
Oberste Priorität der deutschen Seite sei es, die drei Opel-Standorte zu erhalten, sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Mittwoch in Berlin nach einer Kabinettssitzung. Zudem müsse die Zentrale von Opel in Rüsselsheim bestehen belieben und keine Unterabteilung eines französischen Konzerns werden.