Die Belegschaft der Airbus-Tochter Premium Aerotec im niedersächsischen Varel hat sich mit großer Mehrheit für einen Verbleib im Konzern und gegen eine Übernahme durch den Autozulieferer Mubea entschieden. In einem Mitgliederentscheid der IG Metall votierten 74,5 Prozent der Teilnehmenden für einen Verbleib beim Flugzeugbauer Airbus, wie die Gewerkschaft mitteilte. Die Wahlbeteiligung habe bei rund 94 Prozent oder 1173 der rund 1200 Beschäftigten gelegen, sagte der norddeutsche Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall, Daniel Friedrich.
Die Belegschaft hatte über ihre Zukunft entscheiden dürfen, weil die IG Metall und die Betriebsräte ein Vetorecht haben, das sie Airbus Anfang Februar nach einer Serie von Warnstreiks und langwierigen Verhandlungen über die Bedingungen eines Airbus-Konzernumbaus abgerungen hatten. Das kommt jetzt mit dem Mitgliederentscheid zum Tragen. "Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir diesem Votum folgen werden, das ist gelebte Demokratie", sagte Friedrich.
Schon zuvor hatten sich Airbus und die Gewerkschaft den Angaben zufolge für den Fall eines Verbleibs auf eine Restrukturierung, eine Mindestbeschäftigung von 1000 Vollzeitstellen sowie eine Weiterentwicklung der Arbeitsinhalte in Varel verständigt. "Die Vereinbarung sichert die Zukunft von Varel bis 2030 ab. Es ist gut, dass jetzt alle Beteiligten Klarheit haben", sagte Friedrich. Betriebsratschef Jürgen Bruns sprach von einem eindeutigen Votum der Belegschaft. "Viele hängen halt mit dem Herzen an diesem Konzern."