Industriepräsident Dieter Kempf hat vor einer zu großen Staatswirtschaft infolge der Corona-Krise gewarnt. Kempf sagte bei den "Digital Days" der Hannover Messe, die Politik habe nach Ausbruch der Krise schnell reagiert, um Firmen zu helfen. Im Zuge des Wiederhochfahrens der Wirtschaft müsse es aber nun einen "geordneten Rückgang" des Staates aus dem Wirtschaftsleben geben. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie betonte dabei das Modell der Sozialen Marktwirtschaft.
Hintergrund der Aussagen ist auch, dass sich der Staat neben der Lufthansa an etlichen weiteren angeschlagenen Unternehmen beteiligen könnte.Zentral sei, einen staatlichen Einstieg in einzelne Unternehmen stets an einen klaren "Exit-Plan" zu koppeln, so Kempf. "Die wachsende Tendenz zum Staatsdirigismus verfolgt die deutsche Wirtschaft mit großer Sorge."
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, man dürfe nicht in die Lage kommen, in der sich alle in die"Hängematte"legten und sagten, der Staat werde es schon richten. FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sagte, die zunehmende Fokussierung auf den Staat als Unternehmer und Investor sei ein"Abgesang"auf die Soziale Marktwirtschaft, die Deutschland wirtschaftspolitisch stark gemacht habe.