Die geplante Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin ist nach Ansicht von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) noch nicht komplett in trockenen Tüchern. "Man sollte nie nie sagen", sagte Steinbach in einem "Handelsblatt"-Interview (Freitag) auf die Frage, ob er befürchte, dass Tesla abspringe, wenn die Landesregierung zu viel bremse. "So sehr ich mich über die grundsätzliche Standortentscheidung gefreut habe, wirklich freue ich mich erst in dem Augenblick, wenn der erste von Tesla beauftragte Arbeiter tatsächlich einen Spaten in die Erde sticht, um eine Baugrube auszuheben."
Tesla will bei Grünheide (Kreis Oder-Spree) eine Fabrik bauen. Dort sollen ab Juli nächsten Jahres bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr vom Band rollen. Das umweltrechtliche Genehmigungsverfahren läuft derzeit, Wald auf dem Gelände muss noch gerodet werden. Offene Fragen gibt es auch bei der Wasserversorgung. Vertreter von Tesla hatten am Mittwoch erstmals in einer Informationsveranstaltung Fragen von Bürgern beantwortet.
Der Minister sieht noch Risiken. "Bis Mitte März muss die Rodung des Waldes spätestens erledigt sein. Sonst würde sich das Projekt um voraussichtlich ein Dreivierteljahr verzögern", sagte Steinbach. "Das wäre dann eine Situation, in der ich deutlich skeptischer wäre, ob wir Tesla noch bei der Stange halten können." Bis zur Rodung müsse noch die Beseitigung von Kampfmitteln und die Entsorgung von Müll abgeschlossen sein. Die Waldrodung ist zum Schutz der Vegetation bis Ende Februar zugelassen, danach ist eine Verlängerung bis Mitte März möglich.