Die Bundesregierung und führende Wirtschaftsexperten erwarten mit der Ansiedlung des US-Elektroautobausers Tesla in Grünheide bei Berlin Schwung für andere Großbauprojekte. Das Tempo, mit dem Tesla sein neues Werk baue, habe Vorbildcharakter für andere Großbauprojekte, sagte Thomas Bareiß (CDU), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, dem "Handelsblatt". Sollte die endgültige Baugenehmigung tatsächlich im November 2020 erfolgen, sei die Verfahrensdauer mit gerade mal zwölf Monaten "mehr als rekordverdächtig". Tesla könne damit "nicht nur den deutschen Automarkt aufmischen", sondern auch den Standort Deutschland in Sachen Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen revolutionieren.
Führende Wirtschaftsexperten sehen das ähnlich. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, Michael Hüther, spricht von einer "Signalwirkung". Die zügigen Baufortschritte in Grünheide seien "ein großartiges Beispiel dafür, wie eine kluge und frühzeitige Abstimmung nach einer Grundsatzentscheidung Planung und Umsetzung beschleunigen kann", sagte Hüther dem Blatt. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer spricht von "Entwicklungshilfe", die Tesla Deutschland gebe. "Unsere Zulieferer werden mitgezogen und auch die Autobauer". Das Projekt sei "ein Segen für Deutschland". Ein Scheitern wäre eine "Riesenblamage".