Da kommt "Hubi": Lautlos fährt ein kleines Gefährt über eine Straße im Osnabrücker Westen. Der Wagen sieht von außen aus wie ein vergrößerter Spielzeugbus für den Sandkasten. Große Fenster, kleine Räder, etwa so lang wie ein kleiner Van. Hoch ist er, Erwachsene können bequem drin stehen. Zwei Schiebetüren gehen zur Seite auf. "Hubi" wirkt irgendwie knuffig und gar nicht bedrohlich. Der Elektrowagen bietet sechs Sitzplätze und Platz für einen Rollstuhl oder Kinderwagen. Er fährt zu 100 Prozent elektrisch und soll sich als fahrerloser Shuttle-Bus beweisen.
Surrend hält "Hubi" vor der Haltestelle am Innovations-Centrum Osnabrück. Die Schiebetüren gehen auf. Innen steht Hendrik Hebart. Der 22 Jahre alte Student der öffentlichen Verwaltung jobbt als Steward bei den Stadtwerken. Das heißt: Er fährt in "Hubi" mit und bedient ihn.
Das autonome Auto zieht seit kurz vor Weihnachten in diesem Viertel jeden Nachmittag seine rund 1,1 Kilometer langen Runden. Das Stadtviertel ist brandneu: Auf dem Gelände einer früheren Kaserne entsteht ein Quartier für Forschungseinrichtungen, Start-ups und moderne Wohnhäuser. Verkehrsmäßig ist alles etwas ruhiger. Noch wird viel gebaut, Bagger und Baufahrzeuge kreuzen oft den Weg. Allerdings führen ein paar Meter auch über die Sedanstraße, die relativ stark befahren ist.