Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental setzt nach einem schwierigen Start auf ein anziehendes Tempo im restlichen Jahresverlauf. Bei den widrigen Wechselkursen sei die Talsohle nach dem ersten Halbjahr voraussichtlich durchschritten, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer am Dienstag.
Der starke Euro hatte Conti vor allem in der Reifensparte den Jahresstart verhagelt, die Hannoveraner mussten ihre Renditeprognose im April zurechtstutzen. Im weiteren Verlauf sollte auch das Wachstum anziehen, so der Finanzchef.
Conti war im ersten Quartal ohne die Belastungen aus der Umrechnung von Wechselkursen um 4,3 Prozent gewachsen, peilt aber auf Jahressicht mit rund 7 Prozent aus eigener Kraft deutlich mehr an. Schäfer begründete die Zuversicht auch mit saisonalen Effekten. "Das erste Quartal hatte weniger Arbeitstage, unter anderem war Ostern letztes Jahr im April und dieses Jahr im März", sagte der Manager. Im vergangenen Jahr habe der Reifenmarkt zudem wegen angekündigter Preiserhöhungen mengenmäßig sehr stark abgeschnitten.
Zum Jahresauftakt hatten Belastungen aus der Umrechnung in den stärkeren Euro mit rund 100 Millionen Euro das Ergebnis beim Dax-Konzern belastet, bis zur Jahresmitte dürften noch einmal 50 Millionen dazukommen. "Wir gehen davon aus, dass das so bleibt wie derzeit, die Effekte sollten maßgeblich im ersten Halbjahr liegen", sagte Schäfer.
Ein kleiner Belastungsfaktor fällt zudem weg: Conti rechnet nun nicht mehr mit einer Ergebnisbelastung aus steigenden Rohmaterialpreisen in der Reifensparte im Gesamtjahr. Bisher waren rund 50 Millionen Euro veranschlagt.