Detroit. Im August sind die Verkaufszahlen bei den US-Autohändlern gesunken. Vorläufigen Berechnungen der Fachzeitschrift "Automotive News" zufolge lag der Absatz bei rund 1,27 Millionen Fahrzeugen, was ein Minus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeuten würde. Allerdings haben noch nicht alle Hersteller ihre Zahlen bekannt gegeben. Analysten, die der Finanzdienst Bloomberg befragt hat, rechnen mit einem Rückgang um 3,5 Prozent. Der August war damit der dritte Monat in diesem Jahr, dessen Verkaufszahlen schlechter ausfielen als die des Vorjahres. In den vergangenen sechs Jahren ging es in den USA steil bergauf, nun mehren sich aber die Anzeichen für ein Ende des Booms.
Automarkt in den USA schrumpft weiter
Vor allem bei den deutschen Herstellern Volkswagen und BMW ging der Absatz deutlich zurück. Die VW-Händler verkauften noch 29.384 Neuwagen und damit 9,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Den Verkauf von Dieselfahrzeugen in den USA hat der Autobauer aufgrund des Abgas-Skandals zunächst eingestellt. Die Premium-Tochter Audi verbuchte trotzdem ein Plus von 2,5 Prozent.
BMW verkaufte inklusive der Marke Mini 7,2 Prozent weniger und kam auf 30.500 Autos. Schon in den Vormonaten hatten die Münchner Probleme in den USA. Daimler hingegen konnte zulegen, wenn auch nur um 2,1 Prozent.
Doch nicht nur die Deutschen kämpfen mit Problemen. Allgemein kühlt sich die Autokonjunktur in den USA ab, nachdem es in den vergangenen Jahren aufgrund von günstigen Spritpreisen und günstigen Finanzierungsangeboten stetig bergauf gegangen war. General Motors, der größte Autokonzern der USA, verkaufte 5,2 Prozent weniger Autos, bei Ford ging der Absatz um 8,8 Prozent zurück. Die japanischen Marken Toyota, Nissan und Honda meldeten ebenfalls deutlich gesunkene Verkaufszahlen. Eine Ausnahme ist Fiat Chrysler: Der Absatz des Konzerns stieg um 3,1 Prozent.
Experten gehen nach dem Rekordjahr 2015 von einer geringeren Nachfrage in diesem Jahr aus. Ford stellt sich bereits auf ein schwieriges zweites Halbjahr ein. GM-Chefökonom Mustafa Mohatarem bleibt aber zuversichtlich. Im Gesamtjahr 2016 dürfte der Absatz in den USA bei etwa 17,2 Millionen Autos liegen. Das wäre zwar weniger als 2015, als es 17,5 Millionen waren, aber immer noch ein gutes Ergebnis. (dpa/swi)