Die 16 größten Autokonzerne der Welt haben nach einer Studie der Prüf- und Beratungsfirma Ernst & Young (EY) im vergangenen Quartal "mehr Gewinn erwirtschaftet als je zuvor": Ihre Verkaufszahlen brachen zwar um 16 Prozent ein - aber ihr Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 23,1 Milliarden und damit auf ein neues Rekordhoch. Denn die verfügbaren Mikrochips wurden in teure, profitable Modelle eingebaut. Und für Autokäufer gibt es keine Rabatte mehr, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt. "Eine derartig gute Preisdurchsetzung hat die Branche schon sehr lange nicht erlebt", sagte EY-Branchenexperte Constantin Gall. "Selbst wenn sich die Halbleiterkrise im Lauf des kommenden Jahres entschärft, dürften die Preise noch eine Weile oben bleiben."
Trotzdem herrsche bei den Autobauern keine Feierstimmung: "Im Gegenteil" sagte EY-Partner Peter Fuß. Auch Unternehmen, die bislang noch ausreichend Halbleiter hatten, dürften Materialknappheit und Preissteigerungen zunehmend zu spüren bekommen. Corona könnte zu weiteren Produktionsausfällen und Logistikstörungen führen. "Zudem stellt die aktuelle Situation die Zulieferer vor enorme, teils existenzielle Schwierigkeiten - und letztlich sitzen Hersteller und Zulieferer im selben Boot, die Hersteller sind auf solvente Zulieferunternehmen angewiesen", sagte Fuß.