Stuttgart. In der Diskussion um ein mögliches Ende des Verbrennungsmotors nach 2030 haben Vertreter der Automobilindustrie bei einem Treffen mit der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) in Stuttgart klar Stellung bezogen. "Verbote von Dieselaggregaten oder einzelnen Technologien bringen uns nicht weiter", sagte etwa Michael Hanek, Produktionschef bei ZF in Friedrichshafen. Bei fehlender Planungssicherheit bestehe die Gefahr, dass dann notwendige Investitionen zur Optimierung von Technologien nicht getätigt würden.
"Wir stehen zu den europäischen Klimazielen von 2050", sagte Mahle-Chef Wolf-Henning Scheider. Viele Wege dorthin wie etwa der über synthetische Kraftstoffe seien aber noch in der Erprobung und dürften nicht eliminiert werden. Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Krauth, die Vertreter von Daimler, Bosch, Mahle, ZF, Mann + Hummel, Eberspächer sowie IG Metall zum Dialog eingeladen hatte, betonte: "Wir setzen auf Forschung und Entwicklung, nicht aber auf Verbote." So habe etwa Baden-Württemberg dem umstrittenen Bundesratspapier nicht zugestimmt. Darin war die Europäische Kommission Ende September aufgefordert worden, zu prüfen wie eine emissionslose Mobilität von 2030 aus gefördert werden könne. Vor allem die Grünen hatten wiederholt ein Verbot von herkömmlichen Diesel und Benzinern ins Gespräch gebracht.