Autohändler befürchten nach dem Stuttgarter Urteil zu Fahrverboten einen höheren Druck auf ihre Branche. Der Geschäftsführende Vorstand des Bundesverbandes freier Kfz-Händler, Ansgar Klein, sagte der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen": "Fahrverbote würden zu deutlichen Wertverlusten des Diesel-Fahrzeugbestands und damit zu hohen Verlusten der Händler führen." Das Urteil sei ein deutlicher Warnschuss für die Automobilhersteller. Auch der Druck auf sie werde immer größer.
Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart sind Fahrverbote für ältere Dieselautos weiter möglich. Das Land Baden-Württemberg scheiterte am Freitag mit dem Versuch, durch Nachrüstungen vieler älterer Motoren solche Verbote zu verhindern. Die Richter verurteilten das Land zur Überarbeitung des neuen Luftreinhalteplans für Stuttgart, weil dieser die Luft nicht schnellstmöglich verbessere. Dazu sei das Land aber verpflichtet. Der bisherige Plan sei folglich unzureichend.
Das Urteil könnte die Debatte um Fahrverbote auch in anderen Großstädten wie München oder Berlin beeinflussen. Beim Berliner Diesel-Gipfel beraten in der kommenden Woche Vertreter von Bund, Ländern und Autoindustrie über konkrete Maßnahmen gegen zu hohe Schadstoffwerte durch den Autoverkehr. (dpa/mer)
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