Der Kunststoffspezialist Covestro bekommt weiterhin eine schwächere Nachfrage der wichtigen Autobranche und einen harten Wettbewerb zu spüren. Der Gewinn brach ein, allerdings etwas weniger deutlich als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Covestro-Chef Markus Steilemann sprach im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX von "einem sehr herausfordernden Umfeld in der Automobilindustrie." Zwar sei es dank der breiten Aufstellung gelungen, das teilweise durch die Geschäfte mit der Möbel- und Bauindustrie sowie in Teilen mit der Elektroindustrie zu kompensieren. Allerdings werde sich "die herausfordernde Zeit" kurzfristig auch nicht ändern. Bei den Jahreszielen sieht der Manager Covestro aber auf Kurs.
Die Aktien knüpften am Mittwoch kurz nach dem Handelsstart mit einem Plus von 3,71 Prozent auf 45,02 Euro an ihre jüngste Erholung an. Seit dem Mehrjahrestief von 38,43 Euro im Juni haben sie nun um rund 17 Prozent zugelegt. Allerdings hatten sie Anfang 2018 noch mehr als 95 Euro gekostet. Anschließend ging es wegen der sich eintrübenden Geschäftsperspektiven bergab. Für Anleger der ersten Stunde steht aber immer noch ein Gewinn zu Buche: so hatte der Bayer -Konzern seine Kunststoff-Sparte 2015 für 24 Euro an die Börse gebracht. Mittlerweile ist der Agrarchemie- und Pharmakonzern bis auf einen kleinen Restbestand an Aktien ausgestiegen.
Steilemann stellte am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal für das Gesamtjahr unverändert ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Nach einer Delle im ersten Quartal konnte der Dax-Konzern hier im zweiten Jahresviertel zumindest leicht zulegen. Ein Trend, der sich laut Steilemann ungeachtet der Autoflaute fortsetzen dürfte. Covestro erziele vier Fünftel des Umsatz außerhalb der Autobranche, betonte der Manager.