BASF bekommt weiter die Handelskonflikte und die Autoflaute vor allem in China zu spüren. Im Vergleich zum zweiten Quartal habe es keine Besserung gegeben, sagte Vorstandschef Martin Brudermüller Ende September. In den Monaten Juli und August seien die Vorzeichen unverändert geblieben. Dies gelte auch für die eher schlechte Vorhersehbarkeit, wie und wann Kunden Aufträge vergeben.
Aufgrund der schwächeren Geschäftsentwicklung hatte Brudermüller Anfang Juli seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr kräftig gesenkt. Schon im November 2018 hatte das BASF-Management ein neues Sparprogramm aufgesetzt, um den Konzern profitabler zu machen. Dabei setzt die Führungsspitze vor allem auf schlankere Strukturen und einfachere Abläufe. Dazu gehört auch ein Stellenabbau. Zudem wird der Vorstand des Konzerns zum kommenden Jahr kleiner.
Das Sparprogramm soll bereits 2019 eine halbe Milliarde Euro zum operativen Konzernergebnis (Ebitda) beisteuern. Für das kommende Jahr beziffert der Vorstand den Ergebnisbeitrag auf bis zu 1,3 Milliarden Euro. 2021 sollen die Einsparungen dann zwei Milliarden Euro zum Ergebnis betragen. Gleichzeitig sollen die Kosten für das Sparprogramm von 400 bis 500 Millionen Euro 2019 in den beiden darauf folgenden Jahren auf je 200 bis 300 Millionen Euro zurückgehen.
Der seit mehr als einem Jahr amtierende BASF-Chef baut den Konzern um. 2018 stärkte Brudermüller vor allem das Agrarchemiegeschäft, indem er für mehrere Milliarden Euro vom Rivalen Bayer Pflanzenschutzmittel und verschiedene Saatgut-Arten erwarb, die dieser im Zuge der Monsanto-Übernahme abgeben musste. Der Umsatz in diesem Bereich soll laut jüngsten Management-Aussagen bis 2030 um 50 Prozent steigen (2018: rund 6,2 Mrd Euro).
Gleichzeitig trennt sich BASF von Geschäftsbereichen. So haben die Ludwigshafener gerade ihre Kasseler Öl- und Gastochter Wintershall mit dem Konkurrenten Dea fusioniert. Zudem verkauft BASF sein Pigmentgeschäft für rund eine Milliarde Euro an den japanischen Feinchemiehersteller Dic.
Auch von seinem Bauchemiegeschäft will sich BASF trennen. Brudermüller sprach Ende September erstmals von bestätigten Angeboten. Nachdem Insidern zufolge der Schweizer Baustoffkonzern LafargeHolcim und damit der letzte Interessent für das BASF-Bauchemiegeschäft aus dem Unternehmenslager abgesprungen ist, scheint jetzt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nur noch der Finanzinvestor Cinven im Rennen zu sein.