In der Hoffnung auf höhere Ölpreise haben sich 24 Förderländer entschlossen, zumindest bis zum März 2018 an einem Produktionslimit festzuhalten. Die Allianz von Opec- und Nicht-Opec-Staaten sieht in dieser Strategie einen Weg, Angebot und Nachfrage wieder in Einklang zu bringen. Russland möchte das Bündnis mit der Organisation erdölexportierender Länder vertiefen. «Wir starten in eine neue Ära der Kooperation», sagte Energieminister Alexander Nowak bei einem gemeinsamen Treffen am Donnerstag in Wien. Für Verbraucher und Autofahrer dürfte sich trotzdem wenig ändern.
Was wurde bei dem Treffen entschieden?
Die Ende Juni auslaufende Produktionskürzung wurde um neun Monate bis zum März 2018 verlängert. Ziel ist es, die Lagerbestände zu senken und so den Ölpreis mittelfristig wieder in die Höhe zu treiben. Viele Ölförderländer wie zum Beispiel Venezuela bräuchten dringend einen höheren Preis, um die Löcher in ihren Budgets zu stopfen. Konkret haben sich die 24 Staaten darauf geeinigt, weiterhin 1,8 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag weniger zu fördern als vor dem Beschluss.
Was bedeutet das etwa für Autofahrer?
Höhere Preise an der Tankstelle müssen Autofahrer auch in absehbarer Zukunft wohl nicht fürchten. Laut Analysten wird der Ölpreis in diesem Jahr zwischen 50 und 55 Dollar pro Fass bleiben. 2018 soll er sogar wieder fallen. Dafür gibt es mehrere Gründe:Die USA bringen durch die Fracking-Methode wieder deutlich mehr Öl auf den Weltmarkt. Andererseits werden Anfang 2018 viele Ölfelder von Nicht-Opec-Ländern fertig erschlossen sein, was das Angebot ebenfalls erhöht.
Was sind die bisherigen Erfahrungen mit dem Limit?
Die ungewöhnliche Allianz der Opec- und Nicht-Opec-Staaten hat sich im Wesentlichen an die eigenen Vorgaben gehalten. Der Ölpreis war wie von den Förderländern erhofft zunächst um bis zu 15 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich gab er aber wieder nach, aktuell liegt er um die 50 Dollar - ein leicht höheres Niveau als vor dem Beschluss. Im Sommer 2014 hatte ein Fass noch bis zu 115 Dollar gekostet. Wegen der Ölschwemme und der schwachen Weltkonjunktur war der Preis danach vorübergehend auf unter 30 Dollar pro Fass gesunken.