Die von der Coronavirus-Krise gebeutelte Autoindustrie in Deutschland hofft auf Hilfe vom Staat in Form neuer Kaufprämien. Geradezu desaströse Quartalszahlen vor Augen, ruhen die Erwartungen der Konzerne auf der Politik, die ihnen die Kunden mit möglichst schneller und breiter finanzieller Förderung zurück in die Autohäuser treiben soll. So schrieb VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh am Mittwoch in einem Brief an die Mitarbeiter, man werde sich dafür stark machen, "dass die Politik Geld für diesen Impulsstoß bereitstellt". Und Daimler-Vorstandschef Ola Källenius warb dafür, mittels Kaufprämie vor allem für Zuversicht zu sorgen – und es deshalb nicht allzu kompliziert zu machen.
Viele Landes- und Bundespolitiker haben sich dafür ausgesprochen, der Autobranche als Schlüsselindustrie den nötigen Anschub für den Weg aus der Krise zu geben. Heftig umstritten ist allerdings, ob es Geld auch für Autos mit Diesel- oder Benzinmotor geben soll oder nur für Elektroantriebe. Ein ursprünglich für Mittwochnachmittag angesetztes Gespräch der Ministerpräsidenten der "Autoländer" Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg zum Thema Kaufprämien wurde kurzfristig verschoben. Am kommenden Dienstag (5. Mai) will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem "Autogipfel" über Anschubhilfen für die Autoindustrie nach dem Vorbild der Abwrackprämie 2009 beraten.