München. Der Chiphersteller Infineon profitiert von der Erholung auf Europas Automärkten und steckt sich höhere Ziele. Nachdem die wichtigste Sparte, die Steuerchips für Autos herstellt, zwischen Januar und März kräftig zulegte, könnte der Konzern die angepeilten Vorgaben bei Umsatz und Gewinn übertreffen. Der Zuwachs der Erlöse und die operative Umsatzrendite sollen in dem am 30. September endenden Geschäftsjahr "mindestens am oberen Ende" der bislang prognostizierten Spannen liegen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Bis zum Mittag legten Infineon-Papiere als bester Wert im Dax um fünf Prozent zu.
Infineon profitiert davon, dass nach Jahren auf Talfahrt in Europa wieder mehr Pkw und Lastwagen verkauft und gebaut werden. Alleine in Deutschland, dem größten Standort auf dem Kontinent, rollten in den ersten drei Monaten elf Prozent mehr Wagen vom Band als im ersten Quartal 2013. "Besonders erfreulich war die überdurchschnittlich hohe Nachfrage bei deutschen Premium-Herstellern", sagte Konzernchef Reinhard Ploss. Das Geschäft mit der Branche fährt bei Infineon fast die Hälfte des Umsatzes und operativen Gewinns ein, den der Konzern als Segmentergebnis ausweist.
"Die Nachfrage nimmt zu und die Auftragsbücher füllen sich weiter", sagte der Infineon-Chef. Die Neubestellungen lägen bislang beim 1,25-fachen Wert des Umsatzes. Ploss hatte für dieses Jahr bislang ein Umsatzwachstum von sieben bis elf Prozent und eine operative Umsatzrendite von elf bis 14 Prozent in Aussicht gestellt.
Experten hatten bereits darauf gesetzt, dass sich der Vorstand zumindest nicht mit dem unteren Ende der Zielen begnügen würde. Eine neue Obergrenze wollte Ploss nicht nennen. Ein Umsatzplus von elf Prozent würde die Erlöse von 3,8 auf rund 4,27 Milliarden Euro treiben. Bei 14 Prozent Marge käme das einem Segmentergebnis von fast 600 Millionen Euro gleich - ein satter Anstieg um beinahe 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.