Die Autoindustrie warnt kurz vor der Vorstellung von neuen EU-Plänen zum Klimaschutz vor einseitigen Auflagen. Der europäische Herstellerverband Acea machte am Montag deutlich, dass er eine deutliche Verschärfung von Kohlendioxid-Grenzwerten nur dann für machbar hält, wenn es gleichzeitig verbindliche Vorgaben für mehr Infrastruktur für Elektrofahrzeuge gibt.
Für jeden weiteren Prozentpunkt der Zielverschärfung benötige man zusätzlich mindestens 200.000 weitere öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge - über die bereits erforderlichen drei Millionen Stück im Jahr 2030 hinaus, sagte der BMW-Chef und Acea-Präsident Oliver Zipse der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
So würde nach Berechnungen der EU-Kommission zum Beispiel eine weitere Verringerung der CO2-Emissionen bis 2030 um minus 50 Prozent bereits rund sechs Millionen öffentliche Ladepunkte erfordern. "Mit heute weniger als 225.000 Stück müsste das einer Steigerung um den Faktor 27 in weniger als zehn Jahren entsprechen", sagte Zipse.