Stuttgart/München. Der beste Weg von Hamburg nach Stuttgart? Die App schlägt einen Fußmarsch zur nächsten U-Bahn-Haltestelle vor, dann vom Hauptbahnhof mit dem Zug nach Stuttgart und dort ins Carsharing-Auto zu springen, statt sich in die Taxischlange einzureihen. Mit etwas mehr Zeit gibt es noch einen Fernbus als günstige Variante, auch ein Mitfahrangebot ist vorhanden. Ein eigenes Auto? Nicht nötig. Was klingt wie eine der praktischen Ideen aus den App-Laboren in Berlin oder dem Silicon Valley, ist der Vorschlag eines großen deutschen Autobauers.
Hersteller wie Daimler, BMW aber auch Volkswagen arbeiten derzeit mit Hochdruck an neuen Verkehrsangeboten. Mobilitätskonzepte der Zukunft nennen sie es - oder intermodale Mobilität.
«Die Zulassungszahlen zeigen, es wird schwieriger für die Autohersteller, Autos zu verkaufen», sagt Peter Fuß von der Wirtschaftsberatung Ernst & Young. «Autohersteller sind besorgt darüber, dass es eine Entwicklung gibt, die ihr Geschäftsmodell erschüttert», sagt Lorenzo Veronesi vom IT-Beratungs- und Marktforschungsunternehmen IDC. «Sie bemühen sich um eine neue Generation von Käufern, die Autos nicht mehr als Statussymbol kauft»,
Nicht nur die Platzhirsche wie Google kämpfen mit ihren etablierten Anwendungen wie Google Maps um diese potenziellen Nutzer, auch neue Wettbewerber wie die Mitfahrvermittlung Uber, gegen die jüngst die Taxifahrer auf die Barrikaden gingen, drängen in das Geschäft um Verkehrsplanung. Gleichzeitig feilen etablierte IT-Firmen wie SAP an Software, die Mitfahrangebote und öffentlichen Nachverkehr verbindet.