Madrid. Nicht jedermann wird in Spanien vom König empfangen. Und wenige Stunden, nachdem Carlos Ghosn im März in Barcelona Felipe VI. getroffen hatte, machte auch Ministerpräsident Mariano Rajoy dem Renault-Nissan-Boss und Präsidenten des europäischen Verbandes der Automobilhersteller (Acea) seine Aufwartung. «Danke», sagte Rajoy.
Kein Wunder: Die seit 2014 in Spanien boomende und kräftig investierende Auto-Industrie schiebt dieWirtschaft des Landes im Wahljahr nach längerer Krise an. Schon im vergangenen Jahr waren die Verkaufszahlen wegen einer deutlich zunehmenden inneren Nachfrage um 18,4 Prozent auf 855.000 Autos in die Höhe geschossen.
Von dem Anstieg profitierte auch ganz Europa, wo 2014 - auch und vor allem dank Spanien - der erste Anstieg der Zulassungszahlen seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2007 registriert wurde: ein Plus von 5,7 Prozent auf 12,6 Millionen Einheiten.
Im laufenden Jahr setzt sich die positive Tendenz fort. Nach Acea-Angaben kletterten die Zulassungszahlen in der EU im März um 10,6 Prozent auf 1,6 Millionen Stück. Das waren rund 155.000 Fahrzeuge mehr als im Vorjahreszeitraum. Es handelte sich um den19. Monatsanstieg in Folge sowie den besten März seit 2010.
Klassenbester unter den größeren europäischen Märkten war wieder Spanien mit einem Plus von 40,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mit deutlichem Abstand folgten Italien (15,1 Prozent) und Deutschland (9,0 Prozent).