Gerlingen/Stuttgart. Die vielen bekanntgewordenen Hacks vonAutos sind nach Einschätzung eines Bosch-Managers schwer zu kopieren. «Da steht ein sehr hoher Aufwand dahinter», sagte MartinEmele, Leiter des Bereichs Produktsicherheit bei der Bosch-Tochter ETAS GmbH der Deutschen Presse-Agentur. «Die Angriffe sind auch nicht unbedingt auf andere Fahrzeugmodelle geschweige denn andere Hersteller übertragbar.» Die Hacks erforderten eine gewisse Expertise, weil die Systeme komplex seien, so Emele. Zudem würden in den Fahrzeugen oft unterschiedliche Bordelektronik oder Steuergeräte verwendet.
Zuletzt war zu den Hacker-Konferenzen Black Hat und DefCon eine ganze Reihe von Angriffen öffentlich geworden. FiatChrysler musste in den USAdie Software von 1,4 Millionen Jeep-Fahrzeugen aktualisieren, weil Hacker über eine Sicherheitslücke im Unterhaltungssystem des Wagens, das mit dem Internet verbunden ist, bis zur Steuerung des Fahrzeugs vordringen konnten. Andere demonstrierten, wie sie über ein Digitalradio von GMein aufschließen oder starten konnten. Wieder andere schafften es, einen TeslaSwährend der Fahrt auszuschalten.
In allen drei Fällen waren die Hacker Sicherheitsforscher, die ihr Können demonstrierten. «Bei den bekannten Hacks spielte meist natürlich auch der technische Ehrgeiz eine Triebfeder», sagt Emele. «Das ist eine Spielwiese für Universitäten und Forschungseinrichtungen, durch die man eine gewisse Bekanntheit erlangen kann.»