Berlin. Nur wenige Arbeitsdirektoren haben in Deutschland eine so schillernde Karriere hingelegt wie Peter Hartz und keiner hat seine Bekanntheit erreicht. Das liegt allerdings weniger an den innovativen Tarifmodellen, mit denen er in den 90er Jahren Massenentlassungen bei VW verhinderte, sondern an den Arbeitsmarktreformen der Regierung Schröder, die bis heute unter seinem Name bekannt und umstritten sind. Am Dienstag (9. August) feiert Hartz seinen 75. Geburtstag.
Der Widerstand gegen die Hartz-Reformen trieb Huntertausende auf die Straßen, die SPD geriet in eine schwere Krise. Der Name "Hartz" steht im Duden, 2009 war das Verb "hartzen" als Synonym für für rumhängen und arbeitslos sein das Unwort des Jahres. Im Sommer 2002 hatte Hartz als Leiter einer Expertenkommission Vorschläge für die Reform des deutschen Arbeitsmarktes vorgelegt. Nach heftigem Streit setzte die rot-grüne Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die Vorschläge in vier Gesetze um. Vor allem das letzte, Hartz IV genannte Gesetz, erregte die Gemüter innerhalb und außerhalb des Bundestages.