Unrühmlich geht bei Audi eine Ära zu Ende. Am Montagmorgen wurde der langjährige Vorstandschef Rupert Stadler verhaftet, am Abend beriet der VW-Aufsichtsrat über die Berufung des - erst im Herbst als Vertriebschef nach Ingolstadt geschickten - Holländers Bram Schot zum vorläufigen Nachfolger. Die endgültige Entscheidung steht aber noch aus.
Schon seit zweieinhalb Jahren, seit der Aufdeckung des Dieselskandals im Herbst 2015 galt Rupert Stadler als Audi-Chef auf Abruf. VW-Konzernchef Martin Winterkorn und sechs Audi-Vorstände mussten ihren Hut nehmen - aber Stadler blieb. Er trage keine Schuld - nicht einmal im Falle einer Anklage sähe er einen Grund für einen Rücktritt, hatte Stadler gesagt. Selbstbewusst und aufgeräumt präsentierte er noch vor wenigen Wochen seinen "Angriffsplan 2022" und zeigte sich optimistisch, dass er die Früchte als Vorstandschef dann selbst ernten werde.