Der schwelende Streit mit unzufriedenen Großaktionären sorgt weiter für viel Unruhe bei Thyssenkrupp. Mit dem Abgang des Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Lehner zum Monatsende ist die Führungskrise beim Industriekonzern perfekt. Zuvor hatte bereits Vorstandschef Heinrich Hiesinger unter den Druck der Finanzinvestoren Cevian und Elliott hingeworfen. Übergangsweise leitet inzwischen Finanzvorstand Guido Kerkhoff das Unternehmen.
Thyssenkrupp steht nach Einschätzung von Aktionärsvertretern am Scheideweg. "Die neue Spitze im Aufsichtsrat muss die Richtung vorgeben. Man muss sich zügig über die Strategie einigen", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, der Deutschen Presse-Agentur. Der Rückzug von Aufsichtsratschef Lehner lasse vermuten, dass es einen tiefen Richtungsstreit gibt. Bleibe Thyssenkrupp ein Industriekonzern mit unterschiedlichen Geschäftsfelder oder wolle man sich von Einzelteilen trennen?