Der Ingenieurdienstleister Bertrandt hat nach Einschätzung von Analysten weiterhin mit Gegenwind durch den Wandel bei wichtigen Kunden in der Autoindustrie zu kämpfen.
Schon länger kämpft Bertrandt mit den Veränderungen in der Autobranche. Audi als einer der wichtigsten Kunden hatte angekündigt, im Forschungs- und Entwicklungsbereich künftig effizienter arbeiten zu wollen. Durch die so hausintern frei werdende Arbeitskraft von Ingenieuren soll dann mehr Entwicklungsarbeit intern statt extern erledigt werden.
Eine fehlende Auslastung durch die Neuaufstellung der wichtigen Kunden Volkswagen und Audi könnte mit für eine enttäuschende Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sorgen, erklärte Analyst Christian Glowa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Zudem verweist er auf fortgesetzten Preisdruck durch Überkapazitäten in der Branche. Außerdem werde die Autoentwicklung immer mehr zu einem Standardprodukt, was laut Glowa auf die Preise drückt. Langfristig müsse das Unternehmen bestimmte Arbeiten in Niedriglohnländer verlagern, um profitabel zu bleiben, lautete seine Schlussfolgerung. Er hält die Jahresziele des Unternehmens vor diesem Hintergrund für ambitioniert.
Sowohl Hauck & Aufhäuser als auch das Investmenthauses Mainfirst stufen die Bertrandt-Aktien daher nun negativ ein. Die Papiere des im Kleinwerteindex SDax notierten Unternehmens fielen daraufhin am Dienstag bis auf 68,80 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2012.