Audi legt Umsetzungsplan vor

Ingolstadt.Audi hat den vom Bund geforderten Vorschlag für den Rückruf von über 12.000 Diesel-Autos mit erhöhten Abgaswerten vorgelegt. "Wir halten alle Vorgaben des Kraftfahrtbundesamtes ein", sagte ein Sprecher der Ingolstädter VW-Tochter. Nun muss das Kraftfahrtbundesamt entscheiden, ob es dem Konzept zustimmt oder nicht. Der Bund hatte Audi aufgefordert, bis zum 16. Juni einen Umsetzungsplan für den Rückruf vorzulegen.

Sofern das Kraftfahrtbundesamt (KBA) zustimmt, könnte der Rückruf laut dem Sprecher Mitte bis Ende Juli starten. "Wir sind in ständigem Dialog", sagte er. Bei den betroffenen Autos hatte Audi erhöhte Werte gesundheitsschädlicher Stickoxide (NOx) gemessen und das Kraftfahrtbundesamt informiert.

Laut dem Hersteller handelte es sich um einen unbeabsichtigten Fehler der Getriebesoftware, das Bundesverkehrsministerium hatte Audi dagegen eine illegale Abschaltvorrichtung vorgeworfen. Europaweit geht es um 24.000 Wagen, von denen gut die Hälfte (12.050) in Deutschland zugelassen ist. Audi steht dem Sprecher zufolge auch mit den Zulassungsbehörden der anderen Staaten in Kontakt.

Inzwischen hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schon wieder neue Vorwürfe gegen den Hersteller erhoben. Bei einem aktuellen Audi A8 sind den Umweltschützern deutlich erhöhte Stickoxidwerte aufgefallen. Die DUH hat das KBA informiert.

Bei der Umwelthilfe hieß es, der A8 sei der "schmutzigste Diesel". Bei einem A8 4.2 TDI, der laut Typgenehmigung die Abgasnorm Euro 6 einhält, seien bei Straßenfahrten die höchsten Stickoxid-Emissionen aller bisher von der Emissionskontrolle der Umwelthilfe untersuchten Diesel-Pkw gemessen worden. Die Luxuslimousine habe bis 1938 Milligramm NOx pro Kilometer ausgestoßen. Der Grenzwert für Fahrzeuge der EU6-Norm liegt bei 80 Milligramm.

Viele Spitzenpolitiker nutzen den A8 mit Dieselmotor als Dienstwagen. "Audi-Chef Stadler liefert das beste Argument dafür, dass es keine Ausnahme von Diesel-Fahrverboten für Autos der aktuellen Abgasstufe Euro 6 geben darf", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch.

Der Unternehmenssprecher sagte, Audi wisse weder etwas über den technischen Zustand des bei den Messungen verwendeten Fahrzeugs noch über die genauen Messbedingungen. Deswegen könne man zu den Ergebnissen nichts sagen. Generell seinen die Abgasemissionen von der Fahrweise und anderen Rahmenbedingungen abhängig. Er sicherte zu: "Audi wird weiter uneingeschränkt mit den Behörden kooperieren." (dpa/mer)

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