Braunschweig. Im Klagemarathon gegen die Porsche-Holding PSE wechseln aufs Neue zwei Klagen aus dem Landgericht Braunschweig zu den Kartellrechts-Kollegen nach Hannover. Darunter ist auch der Fall 5 O 434/15, hinter dem die Merckle-Unternehmensgruppe steht. Deren Gründer Adolf Merckle hatte sich mit Kurswetten auf VW-Aktien verspekuliert. Die Kläger geben der PSE eine Mitschuld und fordern gut 212 Millionen Euro Schadenersatz. Zudem wechselt ebenfalls aus Zuständigkeitsgründen auch das erst seit diesem Jahr anhängige Verfahren 5 O 434/15 nach Hannover, wie das Landgericht am Donnerstag in Braunschweig mitteilte. Die Schritte waren erwartet worden.
In Fall zwei klagen 32 überwiegend ausländische Investoren gegen die PSE und wollen gut 400 Millionen Euro Wiedergutmachung. Hintergrund aller Zivilprozesse ist die heiße Phase des Übernahmekampfes zwischen PSE und VW vor fast sieben Jahren. In den damaligen Kursturbulenzen verloren Anleger Geld. Sie fühlen sich rückblickend fehlinformiert.
In Hannover sind nunmehr sechs Fälle anhängig, bei denen es insgesamt um mehr als vier Milliarden Euro geht. Die Beschlüsse aus Braunschweig für die Überweisung nach Hannover sind unanfechtbar. (dpa/gem)