Das Bundesverkehrsministerium bekräftigte, die Maut sei EU-rechtskonform. Daran ändere auch die Klage der Niederlande nichts. Die EU-Kommission habe vor Monaten grünes Licht gegeben. Der damalige Minister Alexander Dobrindt (CSU)hatte das Maut-Modell dafür noch leicht geändert. "Die Ausschreibungen für das Mautsystem laufen. Die Maut kommt", hieß es vom Ministerium. Der grenzüberschreitende Verkehr werde durch die Maut nicht eingeschränkt.
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte, angesichts der Klage des zweiten europäischen Nachbarlandes sollte diskutiert werden, ob man einfach so weitermachen könne. "Meine Sorge ist, dass der Bundesverkehrsminister viel Geld für die Vorbereitung einer Pkw-Maut ausgibt, deren Einführung dann später durch das Gericht verhindert wird", sagte Bartol der Deutschen Presse-Agentur.
Die Grünen nannten den Schritt der Niederlande folgerichtig. "Diese Pkw-Maut bringt keine Einnahmen, ist ein Bürokratiemonster, schadet den Grenzregionen und ist antieuropäisch", sagte Fraktionsvize Oliver Krischer der dpa. CDU und SPD müssten sich bei Gesprächen über eine neue große Koalition für die Abschaffung der Maut einsetzen, "die einzig und allein dem Zweck dient, die Stammtischparolen einer südostdeutschen Regionalpartei - der CSU - zu bedienen". (dpa/gem)
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