Schwalbach am Taunus. Der Geländewagen wühlt sich langsam durch den Schlamm, bleibt beinahe stecken. Ein Dreh am Fahrprogramm-Regler und die Reifen finden wieder Halt, graben sich tiefer in den Matsch und schieben das Auto über den Hügel. Noch bis vor ein paar Jahren mussten Autofahrer im Gelände den Untergrund richtig einschätzen und das Getriebe sowie die Differentialsperren sinnvoll einsetzen. Moderne Autos machen das heute von selbst.
Künftig sollen sie noch mehr können. Auch wenn der Einsatz von Assistenzsystemen im Gelände schwierig ist. Denn Ultraschallsensoren, Radarsensoren und Kameras sind meist schmutzempfindlich. Wenn eine dicke Matschschicht vor dem Radarsensoren hängt, ist das System blind. Daneben fehlen Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen, an denen sich das Auto orientieren kann.
Die meisten Autohersteller bieten trotzdem eine 360-Grad-Kamera an. "Mit den rund um das Fahrzeug verbauten Kameras kann der Fahrer selber die Situation einschätzen und entsprechend reagieren", sagt Holger Hagedorn, Leiter Fahrerassistenz-, Lenk- und Bremssysteme bei Volkswagen. Aber auch hier gilt: "Das funktioniert nur, solange kein Matsch die Sicht verhindert."