Für ihre Entscheidung, gegen das Stuttgarter Fahrverbotsurteil vorzugehen, muss Baden-Württembergs Landesregierung von vielen Seiten Kritik einstecken. Der Dachverband der Arbeitgeber im Südwesten bemängelte, dass die grün-schwarze Koalition gleich die sogenannte Sprungrevision zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wählte, nicht aber die Alternative einer Berufung.
"Mit dem Weg einer sofortigen Sprungrevision wird die große Chance vertan, weniger drastische Lösungen als Fahrverbote zu suchen", sagte Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick. Es gebe neue Sachverhalte, die bei einer erneuten gerichtlichen Gesamtbewertung - also in einem Berufungsverfahren - hätten berücksichtigt werden können. Dick nannte hierbei insbesondere die Ergebnisse des Diesel-Gipfels der Bundesregierung. Ähnlich äußerten sich die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, Marion Oker. Die Wirtschaft befürchte weiterhin Fahrverbote.