Der koreanische Autokonzern Hyundai und der Zulieferer Aptiv, mit Hauptsitz in Dublin, bündeln ihre Kräfte beim Autonomen Fahren. Beide Konzerne würden je zur Hälfte an einem neuen Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sein, das mit vier Milliarden US-Dollar bewertet werde, teilten Hyundai und Aptiv am Montag gemeinsam in Seoul und Dublin mit.
Aptiv bringe seine Technik rund um Robotaxis, Patente und rund 700 Mitarbeiter ein. Hyundai und die Schwestermarke Kia brächten zusammen 1,6 Milliarden Dollar an Finanzmitteln sowie andere Teile im Wert von 0,4 Milliarden Dollar mit. Die Transaktion müsse noch von den Regulierungsbehörden genehmigt werden, hieß es.
Tests sollen bereits kommendes Jahr beginnen. Das Joint Venture will das Design, die Entwicklung und Kommerzialisierung von Technologien für das automatisierte Fahren für Level 4 und 5 vorantreiben. 2022 soll eine serienreife Plattform für Robotaxi-Anbieter, Flottenbetreiber und Autobauer fertig sein.
Südkoreas Branchenführer Hyundai Motor gehört zusammen mit dem Schwesterunternehmen Kia Motors zur Gruppe der weltweit fünfgrößten Autohersteller.
Das neue Joint-Venture wird seinen Hauptsitz in Boston haben und von Karl Iagnemma, President von Aptiv Autonomous Mobility, geführt. Weitere Technologiezentren sind in den USA und Asien, einschließlich Korea, geplant.
Rund um das Autonome Fahren bilden sich viele Allianzen in der Autoindustrie. Damit sollen vor allem die immensen Kosten geteilt werden, auch weil der Erfolg der Anstrengungen unsicher ist. So arbeitet etwa der Autobauer Daimler mit den Zulieferern Bosch und auch dem Rivalen BMW zusammen.
BMW wiederum ist mit dem US-Techkonzern Intel sowie Fiat Chrysler und Zulieferern im Bunde. Volkswagen steigt bei der Ford-Tochter Argo ein. Als führend bei der Technik gilt die Google -Schwesterfirma Waymo.
Hyundai hat zuletzt seine Suche nach Partnern in dem Bereich autonomes Fahren verstärkt. Im Januar teilten die Südkoreaner mit, zusammen mit dem US-Unternehmen Aurora bis 2021 ihre ersten selbstfahrenden Autos (Level 4) auf den Markt bringen zu wollen.
In den vergangenen Monaten sind Experten vorsichtiger geworden, was die Chancen der Technik sowie den Zeitraum bis zur Anwendung in der Praxis angeht. Aptiv war früher der Technologiezweig des britischen Autozulieferers Delphi, bis sich dieser 2017 aufgespalten hatte. (dpa; ree)
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