Die amerikanische Handelskammer in Deutschland sieht im Handelsstreit mit den USA Entspannungssignale. Wirtschaftsminister Wilbur Ross habe bei einem Treffen in Washington deutlich gemacht, dass es einen Verhandlungsweg gebe, um mit Europa eine Lösung zu finden, sagte Frank Sportolari, Präsident der AmCham Germany.
"Aus Sicht von Ross sind Zölle auf Produkte aus Europa vermeidbar, auch die auf Autos", sagte Sportolari. Zwar entscheide am Ende US-Präsident Donald Trump, der Wirtschaftsminister habe aber großen Einfluss auf ihn.
Vorerst gebe es Spielraum für Verhandlungen. "Mein Eindruck ist, dass die EU ein paar Monate Zeit hat", sagte Sportolari. Sollten die Gespräche scheitern, müsse Europa aber mit Konsequenzen rechnen. Ferner sehe er nur eine geringe Bereitschaft der Amerikaner, die bestehenden Zölle auf Aluminium und Stahl aus Europa zurückzunehmen.
Trüber sind Sportolaris Einschätzung nach die Aussichten im Streit zwischen den USA und China. "Mein Eindruck ist, dass die USA entschlossen zu weiteren Zöllen gegen China sind."
Sportolari war mit einer AmCham-Delegation nach Washington gereist und hatte eine Reihe von Gesprächen geführt. Neben Wirtschaftsminister Ross traf er auch den Handelsbeauftragten für Europa, Jeffrey Gerrish, und Finanzstaatssekretärin Sigal Mandelker.