Nach jahrelangem heftigem Gerangel um die Zugriffsrechte auf Fahrzeugdaten geht die Allianz in Stellung gegen die Autohersteller. Deutschlands größter Versicherungskonzern fordert die Einsetzung eines unabhängigen Treuhänders, der den Zugang zu Fahrzeugdaten gewährleistet.
Joachim Müller, Chef des Allianz-Sachversicherungsgeschäfts in Deutschland, begründet das mit der Aufklärung von Unfallursachen. "Bei hochautomatisierten Fahrzeugen muss aufgeklärt werden können, wer für den Unfall verantwortlich ist, der Fahrer oder die Technik?"
Aufgrund der Bedeutung der Daten plädiere die Allianz dafür, "dass diese Daten an einen unabhängigen Treuhänder übertragen werden", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Wichtig ist dabei, dass weder die Autohersteller, die Versicherer, noch andere beteiligte Interessengruppen einen exklusiven Zugang auf die Daten erhalten." Das Thema automatisiertes Fahren und die damit verbundenen Haftungsfragen werden auch beim Verkehrsgerichtstag in Goslar vom 24. bis 26. Januar eine wichtige Rolle spielen.