Der plötzliche Abschied von Fiat-Chrysler-Lenker Sergio Marchionne sorgt für weiteres Stühlerücken beim Autobauer: Der langjährige Europa-Chef Alfredo Altavilla verlässt das Unternehmen. Der Manager werde sich anderen beruflichen Interessen widmen, teilte das Unternehmen mit. Altavillas Aufgaben übernimmt vorerst der neue Konzernchef Mike Manley.
Altavilla, langjähriger Weggefährte von Marchionne, war als einer der heißesten Kandidaten für den Posten des Konzernchefs gehandelt worden. Doch das Fiat-Urgestein ging leer aus. Den Konzern lenkt nun der bisherige Jeep-Chef Mike Manley, nachdem Marchionne wegen unerwarteter gesundheitlicher Probleme nach einer Schulter-OP abdanken musste.
An der Börse sorgte am Montag vor allem die Nachricht von Marchionnes Abschied für Kursverluste. An der Mailänder Börse verlor die Fiat-Chrysler-Aktie zeitweise rund fünfeinhalb Prozent an Wert. Zuletzt lag sie noch mit rund 2 Prozent im Minus.
Der neue Fiat-Boss Manley soll ab sofort übergangsweise als zuständiger Vorstand auch das operative Geschäft von Fiat in der Emea-Region (Europa, Afrika und Mittlerer Osten) führen. Um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, wird Altavilla noch bis Ende August im Konzern bleiben.
Altavilla galt als einer der engsten Vertrauten Marchionnes. Der Italiener, seit 1990 bei Fiat mit an Bord, hatte im Laufe seiner Tätigkeit für den Autobauer zahlreiche wichtige Führungspositionen inne, auch beim übernommenen amerikanischen Autobauer Chrysler. Seit Ende 2012 leitet Altavilla das Europa-Geschäft der Fiat-Gruppe. (dpa-AFX/fuh)
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