Hannover/Wolfsburg. Die Stimmung unter den VW-Aktionären ist vergiftet: Von krimineller Energie ist die Rede, von Vollkasko-Mentalität, von Tätern statt Opfern - schon die Wortwahl der ersten Redner auf der Hauptversammlung zeigt unmissverständlich: es geht richtig zur Sache.
Der erste Redner, Manfred Klein aus Saarbrücken, wird in seiner auf fünf Minuten begrenzten Redezeit deutlich: "Hier wurde ohne rot zu werden gelogen und betrogen", brüllt er ins Mikrofon - er spricht von Dieselgate, dem Betrug bei Abgaswerten von Millionen Autos und der Aufklärung des Skandals.
"Was erdreisten Sie sich eigentlich?" Nach wenigen Minuten wird ihm der Ton am Mikrofon abdreht - er habe zu lange geredet. Auf den Monitoren in der Messehalle in Hannover können die Besucher nur noch seine hektischen Gesten sehen. Klein ist an diesem denkwürdigen Tag mit seiner Meinung nicht alleine.