Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner will im Streit zwischen dem Autozulieferer Grammer und der Investorenfamilie Hastor vermitteln. Für den 9. Mai ist ein Krisengipfel in München zwischen Grammer-Chef Hartmut Müller und einem Vertreter der Hastors geplant. Franz Enderle, der Anwalt der Investorenfamilie, sagte zu, dass Investor Kenan Hastor oder ein Manager seiner Prevent-Gruppe teilnehmen werde.
Über zwei Investmentgesellschaften halten die Hastors ihrem Anwalt zufolge zwischen 20 und 25 Prozent der Anteile von Grammer. Ihr Ziel ist die sofortige Ablösung von Grammer-Chef Müller sowie fünf der sechs Aufsichtsratsmitglieder. In das Aufsichtsgremium sollen drei Prevent-Manager einziehen. Die Entscheidung soll auf der Hauptversammlung am 24. Mai fallen. "Das wird kein Kaffeekränzchen", sagte Enderle und warf Müller Lüge und Untreue vor. Er arbeite mit VW zusammen gegen die Hastors und habe die Kunden "rebellisch gemacht", was Nachteile für das Unternehmen mit sich gebracht habe. Grammer wiederum hatte beklagt, dass die Einflussnahme der Hastors Kunden abgeschreckt und das Unternehmen Aufträge gekostet habe. Dieser Meinung sind auch IG Metall und Betriebsrat, die sich gegen die Familie Hastor gestellt haben.