Die schlechte Nachricht: Wie bereits bekannt muss der ADAC Stellen in München abbauen - die gute Nachricht: dafür entstehen neue Arbeitsplätze in Essen. Allerdings - daraus macht der ADAC auf Nachfrage der Automobilwoche keinen Hehl: "Zu anderen Konditionen", wie ein Sprecher bestätigt.
Die neue Servicegesellschaft ADAC Customer Service wird zum Markteintritt Anfang 2019 rund 60 Mitarbeiter beschäftigen. Sie wird sich in erster Linie mit der schriftlichen Bearbeitung von Mitgliederanfragen und Vorgängen wie zum Beispiel Adressänderungen befassen.
Geschäftsführer der neuen Gesellschaft ist Lars Soutschka, in Personalunion weiterhin Geschäftsführer des ADAC e.V.
Die Gründung der Tochtergesellschaft geschieht vor dem Hintergrund des 2017 eingeleiteten Sparprogramms des Clubs. Im Herbst 2017 hatte Präsident August Markl angekündigt, dass rund 400 Stellen in der Münchener Zentrale abgebaut werden müssen. Vor wenigen Wochen wurde dieses Ziel auf 250 gesenkt.
"Die Kosten im Verein steigen schneller als die Einnahmen", sagte Geschäftsführer Alexander Möller im Herbst 2017. Der ADAC hat 20 Millionen Mitglieder. Der Großteil der Beiträge geht an die Regionalclubs und in die ADAC-Versicherungen, der Rest vor allem in die Pannenhilfe. "Wir müssen effizienter und schneller werden", sagte Möller damals, sonst drohe 2020 ein strukturelles Defizit von 170 Millionen Euro.
Der Autofahrer-Verein hat Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Die Pannenhilfe könne den Autofahrer heute nicht online informieren, wann der Helfer bei ihm eintreffe, sagte ein Sprecher. Start-ups und Plattformen träten als neue Konkurrenten auf.
Der Club werde Ressorts zusammenlegen, Führungspositionen streichen, Sachkosten kürzen und in den nächsten drei Jahren mehrere hundert Stellen streichen. (ree)
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