"Die rückläufige Marktentwicklung wird sich aller Voraussicht nach im ersten Halbjahr unverändert fortsetzen", hieß es in der Mitteilung. "Gründe dafür sind vor allem die weiterhin schwache Nachfrage in China, der Handelsstreit zwischen USA und China sowie weiter geringe Abrufzahlen in Folge der WLTP-Umstellung in Europa."
Hinzu komme die allgemeine Brexit-Unsicherheit, sagte Schäfer. Im zweiten Halbjahr sollte der Markt dann im Vergleich zur niedrigen Vorjahresbasis anziehen.
Über das Jahr gesehen geht Schäfer davon aus, dass das Produktionsvolumen von Autos und leichten Nutzfahrzeugen ungefähr auf dem Vorjahresniveau liegen wird. Conti gibt die Prognosen für das laufende Jahr erstmals in Bandbreiten an. Schäfer begründete dies mit dem zunehmend volatilen Marktumfeld. "In Phasen solch tiefgreifenden, technologischen Wandels in der Automobilindustrie wie derzeit und eines zunehmend mehrdeutigen, unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes suggerieren punktgenaue Prognosen eine Genauigkeit, die sie schlicht nicht mehr haben können", sagte er.
Nach Einschätzung von Lampe-Analyst Christian Ludwig geht Continental dieses Mal mit den Prognosen bewusst vorsichtiger ins neue Jahr, um so die Investoren nicht wieder enttäuschen zu müssen. Vor allem sei die Prognose für die Marge auf den ersten Blick eine Enttäuschung. Alles in allem werde 2019 erneut ein schwieriges Jahr für das Unternehmen. Er bestätigte nach den Eckdaten für 2018 und der Prognose für 2019 seine "Hold"-Einstufung und das Kursziel von 140 Euro.
Conti-Chef Elmar Degenhart bekräftigte trotz des stürmischen Marktumfelds die Pläne für den Börsengang der Antriebstechnik-Sparte. Die angekündigte rechtliche Verselbstständigung sei zum Jahresanfang planmäßig vollzogen worden. "Bis Mitte des Jahres soll die neue rechtliche Einheit für einen möglichen Teilbörsengang vorbereitet werden." Die Sparte soll dann auch einen neuen Namen erhalten. Dieser solle in Kürze bekanntgegeben werden, hieß es.
Schäfer sagte angesichts der Marktschwäche, die Bedingungen und der Zeitpunkt für den Börsengang müssten stimmen. "Wenn das Marktfenster nicht da ist, machen wir das auch nicht", sagte er. "Wir haben nichts zu verschenken." Für den abzugebenden Teil müsse eine vernünftige Bewertung erzielt werden. Sinnvoll sei es in jedem Fall, vorbereitet zu sein und handeln zu können, wenn die Bedingungen stimmten. (dpa/swi/ree)
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