Die in die Diskussion geratene Diesel-Technologie wird von der deutschen Führungselite mehrheitlich als Auslaufmodell gesehen. Das zumindest geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) unter 521 Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.).
Für 46 Prozent der Top-Entscheider wird der Diesel-Antrieb für die Autoindustrie auch noch in zehn bis 20 Jahren relevant sein, 51 Prozent sehen die Diesel-Technologie allerdings als Auslaufmodell. Die hohe Feinstaubbelastung insbesondere in Großstädten hat für 72 Prozent aber andere Ursachen als den Dieselantrieb.
Das in diesem Zusammenhang diskutierte Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge sehen lediglich 19 Prozent als Lösung.
IfD-Chefin Renate Köcher warnt in diesem Zusammenhang davor "auf der Grundlage einer sehr oberflächlichen Diskussion eine deutsche Schlüsseltechnologie dauerhaft zu beschädigen".
Hintergrund: Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) führt die Umfrage "Elite-Panel" seit 1987 zwei Mal im Jahr für das Wirtschaftsmagazin 'Capital' durch, 2015 ist die F.A.Z. als weiterer Auftraggeber hinzugekommen. Unter den aktuell 521 befragten Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind 85 Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie 24 Ministerpräsidenten und Minister und 33 Leiter von Bundesbehörden.
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