Der Autokonzern Daimler investiert in den kommenden Jahren eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung hochautomatisierter Lastwagen. Bis 2025 will der Hersteller einen solchenLastwagen auf den Markt bringen, wie Daimler auf der Consumer Electronic Show (CES)in LasVegas mitteilte.
Dafür sollen 200 zusätzliche Arbeitsplätze in denUSAund Deutschland geschaffen werden. Die neuen Stellen würden in erster Linie von Mechatronik-Ingenieuren und Robotik-Spezialisten mit IT- und Programmierkenntnissen besetzt, so Daimler.
Hauptstandort hierfür ist das neue „Automated Truck Research & Development Center“ von Daimler Trucks & Buses in Portland (Oregon). Die Mitarbeiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums befassen sich hauptsächlich mit der Entwicklung, Prüfung und Validierung automatisierter Fahrzeuge.
Unter hochautomatisiertem Fahren versteht Daimler, dass ein Lastwagen in abgegrenzten Bereichen allein agiert. Der Fahrer muss nicht zwingend eingreifen.
In diesem Jahr will Daimler seinen ersten teilautomatisierten Lastwagen - einenFreightliner Cascadia mit Level 2-Funktionen - in den USAauf die Straße bringen. Daimler-Vorstand Martin Daum, verantwortlich für Daimler Trucks & Buses zur Präsentation desFreightliner Cascadia auf der CES: „Jetzt heben wir die Automatisierung von Lkw auf ein neues Level."
Das System kann denAngaben zufolge beispielsweise selbstständig bremsen, beschleunigen und lenken. Einen Zwischenschritt, bei dem das Fahrzeug zwar allein agieren kann, derFahrer aber in der Pflicht bleibt immer einzugreifen, willDaimler überspringen. Dieses Stadium biete den Kunden imTransportbereich keinen wesentlichen Vorteil.
Gleichzeitig verabschiedet sich Daimler vom sogenannten Platooning (engl für: in Kolonne fahren), bei dem Lastwagen virtuell verbunden dicht hintereinander herfahren. Die erhofften Sprit-Einsparungen fielen in der Praxis deutlich niedriger aus als erhofft, so die Begründung. "Zumindest im Langstreckenverkehr in den USA ergibt sich daher kein Geschäftsmodell für Kunden, die beim Fahren im Platoon auf höchst aerodynamische Lkw setzen. Daimler Trucks wird sich selbstverständlich in allen noch laufenden Partnerprojekten weiterhin engagieren", teilte Daimler mit.
Gemeinsam mit anderen Herstellern hatte Daimler dieTechnik unter anderem 2016 in einer groß angelegten Sternfahrt getestet. (dpa/ree/)
Lesen Sie auch:
+++CES-Ticker 2019+++: Alles News zur großen Elektronik-Show