Am Dienstag beginnt der erste Jahrgang an der von VW mitgetragenen Programmierschule "42 Wolfsburg". In der Heimatstadt des Autobauers werden zunächst 170 Studierende in der Entwicklung von Software ausgebildet, sie kommen aus verschiedenen Ländern, wie Volkswagen und die Schule am Montag zur Eröffnung mitteilten. Ab dem nächsten Jahr sollen es bereits über drei Mal so viele Teilnehmer sein. "42 Wolfsburg" wird unter anderem von den US-IT-Riesen Google und Microsoft sowie von Porsche, mittelständischen Firmen und der "ReDI School of Digital Integration" für Geflüchtete unterstützt.
Die Schule wendet neue Konzepte in der Aus- und Weiterbildung von IT-Fachkräften an. Formale Schul- und Studienabschlüsse sind keine Voraussetzung, es gibt auch keinen "Frontalunterricht" und keine Altersbeschränkungen. Wer sich im Bewerbungsverfahren bei Logik-Tests sowie in einem mehrwöchigen Trainingslager bewährt, darf das Studium starten. Dabei geht es um "eigenverantwortliches Erschließen" von Projekten in Lerngruppen. VW erhofft sich die Gewinnung zusätzlichen Personals. Der Konzern baut die Investitionen in Software-Entwicklung stark aus und will auch mehr geeignete Bewerber von außen anlocken.
Der Bedarf an ausgebildeten IT-Fachkräften in Deutschland war in der Corona-Krise laut Digitalverband mit über 86.000 unbesetzten Stellen unvermindert hoch. "Viele Ausbildungsangebote werden digitaler", so Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum Start von "42 Wolfsburg". "Hier haben auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eine Entwicklung in Gang gesetzt, die fortentwickelt werden muss."